Lübecker Sommerbergamotte R

Verfasst von Jens Meyer im Februar 2015. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.

Gefährdungsgrad:

gefährdet

Regionalsorte:

ja

Synonyme:

Sommerbergamotte

Reifezeit:

Ende August bis Anfang September

Herkunft:

Als Lübecker Sommerbergamotte wird die Sorte erstmalig von Oberdieck 1866 im Illustrierten Handbuch für Obstkunde beschrieben, er hatte Früchte von Kunstgärtner Hartwig aus Lübeck bekommen. Die Sorte war um Lübeck wahrscheinlich einfach unter dem Namen Sommerbergamotte verbreitet, die Bezeichnung Lübecker stammt von Oberdieck. Es handelt sich wahrscheinlich um die in Schleswig- Holstein und Mecklenburg immer wieder genannte Sommerbergamotte. Von Lübeck wurden die Früchte bis nach Schweden gehandelt. So hat sie auch als Baum den Weg dorthin gefunden und wird in Schwedischen Pomologien erwähnt.

Verbreitung:

Heute noch in Schleswig- Holstein und Mecklenburg- Vorpommern regelmäßig zu finden, eine typische Sorte der Bauerngärten.

Frucht:

Eine kleine frühe Tafelbirne, voll schmelzend mit angenehmen würzigen Geschmack, typische Bergamotteform. Meist komplett fein graubraun berostet, mit offenem Kelch und sternförmig aufliegenden Kelchblättern, leider nur kurz haltbar. Auch sehr gut als Kochbirne zu verwenden, z.B. für das Gericht Birnen, Bohnen und Speck.

Baum:

Starkwüchsig, es bildet sich eine eher birnenuntypische, rundliche Krone. Der Baum trägt fast alljährlich.

Verwechsler:

Rote Bergamotte (Reifezeit beachten)

Anbaueignung:

Gut streuobsttaugliche Tafelbirne für Norddeutschland, an schlecht durchlüfteten Standorten leicht schorfempfindlich.

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