Adamsapfel

Verfasst von Jens Meyer im Februar 2020. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.

Gefährdungsgrad:

vom Aussterben bedroht

Synonyme:

Ostpreußischer Adamsapfel, Roter Adamsapfel

Reifezeit:

Ende September bis Anfang November, muss bald verbraucht werden, wird schnell mehlig.

Herkunft:

Erstmals beschrieben wird die Sorte von F. Lucas (1906), er gibt dort an, dass es sich um eine Westpreußische Lokalsorte handeln soll, Domnick (1909) gibt an, dass die Sorte um Marienburg und Danzig stark angebaut wurde und wohl daher stammte.

Verbreitung:

In Westpreußen früher stärker verbreitet. Dittmar (1928) gibt im Erfurter Führer für Obst und Gartenbau an, dass die Sorte bei der Dresdner Jubiläums­ausstellung 1926 sehr viel Beachtung fand und anschließend durch sämtliche Obstbau­zeitungen ging und die Anzahl der Reiser­bestellungen stark in die Höhe ging. Die Sorte hat sich wahrscheinlich nie stärker verbreitet, kam aber in ganz Deutschland vor, heute wird sie vor allem in Norddeutschland noch gelegentlich mit Altbäumen gefunden.

Frucht:

Die auffällige Frucht ist mittelgroß bis groß, rundlich bis kegelförmig mit breiten Kanten, das auffälligste Merkmal ist die bei besonnten Früchten schwarzrote Deckfarbe, die oft keine Grundfarbe erkennen lässt, bei weniger besonnten Früchten erscheint die Deckfarbe auch leicht streifig. Die Schale ist glatt, glänzend und etwas wachsig, beim Verzehr leicht störend. Der kurze fleischige Stiel sitzt in einer mitteltiefen und mittelweiten Stielhöhle, die strahlig auslaufende rötlichgraue Berostung ist sehr auffällig. Auffällig sind auch die hellgrau befilzten Kelchblätter, der Kelch sitzt in einer mitteltief bis tiefen von Kanten umgebenen Höhle. Die Achsenhöhle ist leicht geöffnet, die bogenförmigen etwas gerissenen Kammern enthalten meist nicht viele Kerne, diese sind aber meist gut ausgebildet und 9:5 mm groß. Das weißliche Fleisch kann rötliche Adern haben und unter der Schale auch leicht rötlich erscheinen, es ist süß mit feiner Säure, aber ohne besonderes Aroma.

Baum:

Die Sorte ist eher schwachwüchsig. Domnick (1909) gibt an, dass sie für feuchte Niederungs­böden auch mit hohem Grundwasser­stand geeignet sei.

Verwechsler:

Spartan hat pflückreif grünliches Fleisch und hält länger, McIntosh hat nicht die schwarzrote Deckfarbe.

Anbaueignung:

Wegen des schwachen Wuchses als Hochstamm nur auf feuchtem Boden zu versuchen, ansonsten auf mittelstarker Unterlage als Busch, die Sorte ist wenig empfindlich für Schorf.

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