Langbirne Marburg R

Verfasst von Jan Bade im März 2023. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.

Gefährdungsgrad:

vom Aussterben bedroht

Regionalsorte:

ja

Synonyme:

Doppelte Langbirne

Reifezeit:

Anfang September erntereif und muss dann schnell verarbeitet werden.

Herkunft:

Der Name Langbirne Marburg wurde gewählt, weil es im Landkreis Marburg viel Altbäume der Sorte gibt und sie dort unter dem Namen Langbirne verbreitet ist. In Abgrenzung zu anderen Langbirnen kam die Ortsbezeichnung Marburg mit hinzu.

Verbreitung:

Die Hauptverbreitung der Langbirne Marburg liegt im Landkreis Marburg. Die Sorte kommt aber auch im Sauerland in Einzelexemplaren vor.

Frucht:

Eine mittelgroße, langbirnenförmige Frucht, die deutlich kelchbauchig ist. Die Hälften sind meist ungleich. Die Einschnürung setzt früh ein und danach verjüngt sich die Frucht nur noch wenig. Manchmal ist die Einschnürung auch nur einseitig, wodurch die Frucht gebogen wirkt. Steht nicht. Der Querschnitt ist fast rund. Der Stielbereich ist charakteristisch schräg abgeplattet, was bei Birnen in der Form selten vorkommt. Oft drückt ein Fleischwulst den Stiel schräg. Dieser ist 20 mm lang und dünn, der Ansatz ist lange grün bleibend. Der Kelchbereich ist abgerundet mit einer flachen und ebenen Grube, die graubraun berostet ist. Der Kelch ist offen, verkümmert und verwachsen. Die Grundfarbe hellt von grün nach gelb auf. Die Deckfarbe ist ein trübes braunrot das bis zur Hälfte die Frucht überziehen kann, eine Berostung ist möglich. Die Kernhausachse ist leicht geöffnet, die Kernhauswände sind schmal und anliegend. Die Kerne nur zum Teil gut ausgebildet, dann 8,5 : 4,5mm. Das Fleisch wird fast lachsfarben hat wenig Saft und ist säuerlichsüss.

Baum:

Der wächst stark und bildet breitkugelige Kronen. Der Ertrag ist alle zwei Jahre hoch.

Verwechsler:

Wegen der charakteristischen Form bisher kaum mit anderen Sorten zu verwechseln.

Anbaueignung:

Als Reichtragende Wirtschaftsbirne die traditionell zum Dörren genutzt wurde, für den landschaftsprägenden Obstbaum gut geeignet. Da die Sorte nur noch in Altbeständen vorhanden ist und von keiner Baumschule gehandelt wird, ist sie leider stark vom Aussterben bedroht.

Langbirne Marburg

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