Maibigarreau R

Verfasst von Annette Braun-Lüllemann im Februar 2015. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.

Gefährdungsgrad:

vom Aussterben bedroht

Regionalsorte:

ja

Synonyme:

Zuckerkirsche

Reifezeit:

2. - 3. Kirschwoche

Herkunft:

Um 1900 im Provinzialobstgarten Diemitz bei Halle/S. aus einer Formengruppe ausgelesen, die damals im Kreis Querfurt (Sachsen-Anhalt) und im Saalkreis (Thüringen) unter diesem Namen verbreitet war.

Verbreitung:

Die Sorte scheint in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine gewisse Verbreitung erlangt zu haben. Heute kommt die Maibigarreau in den Streuobstbeständen insbesondere Mitteldeutschlands (Thüringen, Sachsen-Anhalt, Hessen) noch gelegentlich vor, jedoch nur auf Altbäumen, die meist vor oder kurz nach dem 2. Weltkrieg gepflanzt wurden.

Frucht:

Rotbunte Herzkirsche: Grundfarbe weißgelb, Deckfarbe rot mit deutlichem Rosaton, verwaschen marmoriert. Form breitherzförmig, stielseitig und oft auch stempelseitig abgeplattet mit deutlichem Nahtwulst und Rückenfurche. Fleisch für eine Herzkirsche relativ fest, saftig, ausgewogen süßsäuerlich mit guten Geschmack.

Fruchtstein:

Mittelgroß, oval, mit deutlichem Häkchen, Bauchwulst breit, scharfkantig, mit deutlichen Furchen.

Baum:

Starkwachsend, Leitäste steil aufrecht. Krone hochkugelig bis breitkugelig. Laub hell-mittelgrün, gesund, etwas hängend. Mittelspäte Blütezeit, Blüte klein.

Verwechsler:

Kunzes Kirsche, Kronprinz von Hannover, "Bernsteinkirsche" (Arbeitsname)

Anbaueignung:

Aufgrund des gesunden, kräftigen Baumwuchses und des guten Geschmacks für Streuobstpflanzungen zu empfehlen. Als früh- bis mittelfrüh reifende Sorte kaum von der Kirschfruchtfliege befallen.

Foto: Annette Braun-Lüllemann

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