Alexander Lucas

Verfasst von Jens Meyer im Januar 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.

Gefährdungsgrad:

Standardsorte

Synonyme:

Beurrè Alexandre Lucas

Reifezeit:

Ende Oktober bis Anfang Dezember

Herkunft:

Die Sorte wurde von einem Herrn Alexander Lucas im Wald von Blois am der Loire in Frankreich gefunden und erstmals 1875 im Katalog der Baumschule der Gebrüder Transon, Orleans angepriesen. Im selben Jahr wird die Sorte bereits in der französischen Zeitschrift Revue Horticole kurz beschrieben und farbig abgebildet. In Deutschland erscheint 1886 eine kurze Zusammenfassung eines belgischen Artikels in den Pomologischen Monatsheften.

Verbreitung:

In Deutschland nimmt der Anbau der Sorte ab ca. 1910 deutlich zu, spätestens ab 1950 gehört sie zum Standardsortiment, wozu sie auch heute noch zählt, teilweise wird sie auch noch in Erwerbsanlagen angebaut. Während sie in tschechischen, niederländischen und skandinavischen Pomologien bis heute regelmäßig auftaucht, hat sie sich im französischsprachigen Raum anscheinend nicht recht durchgesetzt. Alexander Lucas ist in Deutschland heute eine der häufiger vorkommenden Birnensorten, die auch über Baumschulen noch allgemein bezogen werden kann. Sie findet sich sowohl in Privatgärten als auch im Streuobst. Auch im Handel ist die Frucht noch zu finden.

Frucht:

Form kreisel bis kurz kegelförmig, auch kegelförmig, zum Stiel manchmal auch leicht eingezogen. Der meist kurze ( 10-20 mm) Stiel ist am Ende keulig verdickt und sitzt in einer typischen tiefen, etwas beuligen Stielgrube. Die Frucht ist oft etwas schief und unregelmäßig. Kelchgrube weit mit kleinen Falten, auch Fleischperlen kommen vor. Kelch geschlossen Blätter übereinander geschlagen. Schale derb beim essen störend. Grundfarbe grün, hellt nach schmutzig gelb auf, Deckfarbe ist möglich, wenn vorhanden ein schwaches gehauchtes orangerot. Viele feine Lentizellen. Meist mit kleiner Rostkappe am Stiel. Auch in der Kelchgrube kommt öfter ein kleiner meist netzartiger Rostklecks vor. Kernhaus klein, Achse geschlossen, Kerne meist schlecht ausgebildet, immer mit Nase, unvollkommene Kerne mit typisch schmalen Haken am Ende. Fleisch vorwiegend süß, schmelzend ohne besonderes Aroma.

Baum:

Wuchs anfangs stark, später nachlassend, aufstrebend, in der Ertragsphase überhängend. Blatt: Mittelgroß, länglich, Basis spitz oder gerade, meist ganzrandig oder schwach gesägt, Relief eben. Blütezeit mittelfrüh, 8-10 Einzelblüten pro Blütenstand. Die Sorte ist triploid. Petzold beschreibt die Sorte noch als allgemein widerstandsfähig und gering anfällig für Schorf, dies galt 1982 für Wurzen/ Sachsen mit kontinental geprägten Klima. Heute ist die Sorte einer der "Schorfmeister". Ertrag regelmäßig und hoch.

Verwechsler:

Minister Dr. Lucius: Reife im September, Fleisch säuerlich Doppelte Philippsbirne: Reife im September

Anbaueignung:

Wegen der starken Schorfempfindlichkeit nicht mehr zu empfehlen, wenn überhaupt nur in sehr windoffenen Lagen oder mit Pflanzenschutz. Wegen des später deutlich nachlassenden Wuchses nur bedingt streuobsttauglich.

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