Clapps Liebling

Verfasst von Jens Meyer im März 2023. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.

Gefährdungsgrad:

Standardsorte

Synonyme:

Clapps Favorite

Reifezeit:

Ende August bis Anfang September.

Herkunft:

Es handelt sich um eine US Amerikanische Sorte, eingeführt wurde sie von Thaddeus Clapp, aus Dorchester, Massachusetts um 1860. Es wurde vermutet, dass es sich um eine Kreuzung aus Holzfarbiger Butterbirne und Williams Christ handelt, dies hat der Genetische Fingerprint bestätigt.

Verbreitung:

1873 wird sie in Deutschland erstmalig von Oberdieck im Illustrirten Handbuch beschrieben. Ab Anfang des 20ten Jahrhunderts setzt sie sich dann schnell durch und wird zu einer Standardsorte. Heute ist sie im Erwerbsobstbau weitgehend verschwunden, im Streuobst, an Straßen und in Hausgärten aber noch regelmäßig zu finden.

Frucht:

Mittel bis große Frucht, birnenförmig, dickbauchig. Der sehr kräftige, dicke Stiel sitzt in einer deutlichen Stielgrube, er ist meist kurz, 10-15 mm lang, 4-6 mm dick. Kelchseits meist deutlich abgeplattet, Kelchgrube flach, schwach faltig, oft mit Fleischperlen. Nur die Häfte der Früchte kann stehen. Kelch halboffen oder geschlossen, Blätter hochstehend, nach innen geschlagen, an der Basis fleischig. Schale dünn, glatt, Grundfarbe hellgelb, Deckfarbe bis 1/2 kräftig ziegelrot bis orangerot. Lentizellen fein, meist wenig auffällig. Achse geschlossen, Kammern eng, meist nur wenige Kerne enthaltend. Kerne mit Nasenansatz 9,5:5. Fleisch voll schmelzend, süß mit etwas Säure, ohne besonderes Aroma, ausgezeichnet.

Baum:

Starkwüchsig, steil aufstrebend, später im Ertrag überhängende Äste. Wurde auch als Stammbildner verwendet. Das mittelgroße, eiförmige Blatt hat eine keilförmige Basis und ist schwach gesägt. Blüte mittelspät mit 8 Blüten pro Blütenstand. Es gibt die rotschalige Mutante Starkcrimson.

Verwechsler:

Frühe aus Trevoux reift 1-2 Wochen früher und hat typisch gerötete Kelchblätter.

Anbaueignung:

Ursprünglich breit Anbaufähig mit der Einschränkung schwerer toniger Böden, ist die Sorte heute nach aktuellen Beobachtungen wegen teilweise starken Schorfbefall, Fruchtmoniliananfälligkeit und Sonnenbrand nur noch bedingt zu empfehlen. Der Ertrag ist meist gut und als erste wirklich gr0ße Frühbirne erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit.

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