Saint Remy

Verfasst von Jan Bade im Oktober 2020. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.

Gefährdungsgrad:

gefährdet

Regionalsorte:

nein

Reifezeit:

Februar bis Mai

Herkunft:

Entstanden in der Gemeinde Saint Remy / Belgien. Nach Angaben von Royen (2015) ist die Sorte 1838 entstanden und 1882 richtig in den Handel gekommen. Die Vermutung, wie in der Niederländischen Pomologie: "Nederlandsche Fruitsoorten" angegeben, das es sich eigentlich um die Sorte "Schönste Winterbirne" handelt kann nicht bestätigt werden. Die Fruchtform unterscheidet sich in wesentlichen Merkmalen.

Verbreitung:

Die Birne taucht in Altbäumen relativ regelmäßig in Westdeutschland auf, wenn auch nicht sehr häufig. In den letzten 20 Jahren wurden unbewusster Weise viele Jungbäume der Sorte nachgepflanzt, die wahrscheinlich mit Fehllieferungen aus den Niederlanden zu uns gekommen sind.

Frucht:

Auch von älteren ungepflegten Bäumen noch relativ große, fassförmige Früchte die sich erst spät verjüngen. Die Fruchthälften sind öfter ungleichhälftig. Die Frucht steht, wenn auch gerne etwas schief. Die Schale ist, wie bei vielen Winterwirtschaftsbirnen, dick und feinnarbig. Trüb rotbraune Deckfarbe kann bis zu ein drittel der Frucht überziehen. Der Stiel ist typisch mittelang und am Ende knopfig verdickt. Der leicht wulstige Kelchbereich fällt flach aus, hier ist auch deutliche die feinnarbige Schalenstruktur zu erkennen, in der ein großer offenen Kelch sitzt. Das Fruchtfleisch ist fest, herb säuerlich, grobzellig und sehr saftig.

Baum:

Die Bäume sind vital und starkwachsend

Verwechsler:

Großer Französischer Katzenkopf, dieser ist aber gedrungener und stark eingeschnürt zum Stiel hin.

Anbaueignung:

Hervorragende Birne für Streuobstwiesen zur Weiterverarbeitung.

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