Liegels Winterbutterbirne

Verfasst von Jens Meyer im Januar 2020. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.

Gefährdungsgrad:

stark gefährdet

Synonyme:

Kopertsche fürstliche Tafelbirne, Sternbergs Winterbutterbirne, Supreme Coloma, Colomas köstliche Winterbirne

Reifezeit:

Ende Oktober- Anfang Dezember

Herkunft:

Die Herkunft ist unklar, es gibt im wesentlichen zwei Geschichten zur Herkunft: 1. Die Sorte soll 1782 in Kopertsch / Böhmen vorhanden gewesen sein oder sie wurde von Pfarrer Langecker in Buschitz/ Böhmen aus Samen gezogen. 2. Graf Coloma soll die Sorte 1788 in Belgien ausgesät haben, über van Mons kam die Sorte als Supreme Coloma zu Diel, der sie 1825 als Colomas Köstliche Winterbirne beschrieb. Den Namen erhielt sie vom oben aufgeführten Pastor Langecker. Oberdieck schreibt 1855 ,dass die Sorten Liegels Winterbutterbirne und Supreme Coloma identisch seien, außerdem führt er diverse Synonyme auf unter denen er die Sorte auch noch erhalten hat. Es erscheint unwahrscheinlich, dass sich eine Sorte so Blitzartig verbreitet, wahrscheinlich handelt es sich um eine ältere Sorte, die verschieden Menschen versucht haben für sich zu reklamieren.

Verbreitung:

Stoll gibt 1888 an, das die Sorte schon seit langer Zeit in Böhmen verbreitet war, laut Lauche wurde die Sorte bereits 1853 bei der zweiten Versammlung Deutscher Pomologen zum allgemeinen Anbau empfohlen, sei aber noch nicht allzu weit verbreitet. Sie wird dann später in den meisten Werken empfohlen, bis hin zu Petzold 1989. Heute ist die Sorte in Altbäumen selten, kommt aber regelmäßig in Sammlungen vor und wird auch noch von Baumschulen verbreitet.

Frucht:

Die Eiförmige Frucht ist vor allem an dem Sternförmig aufliegenden Kelchblättern gut zu erkennen. Der kräftige Stiel ist eingesteckt und meist zur Seite gedrückt, dabei etwas knospig mit teils grünen Farbpartien. Deckfarbe tritt in der Regel nicht auf, wenn ja nur hauchartig, die feinen Lentizellen fallen deutlich auf. Das Süße Fleisch wird voll schmelzend und hat ein feines Muskataroma. Die hellbraunen Kerne haben eine deutliche Nase.

Baum:

Alte Hochstämme können sehr groß werden und sind eher breit ausladend.

Verwechsler:

Weiße Herbstbutterbirne hat eine Rostkappe und ist spätestens Mitte Oktober reif.

Anbaueignung:

Leider ist die Sorte stark Schorfempfindlich, so dass eine Pflanzung eigentlich nur in Windoffenen Lagen Sinn macht. Der Ertrag setzt früh ein und ist hoch.

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