Madame Favre

Verfasst von Jens Meyer im Januar 2024. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sortenfotos beim Autor.

Gefährdungsgrad:

vom Aussterben bedroht

Synonyme:

Poire Souvenir Favre

Reifezeit:

Pflückreife Anfang September, Genussreife Anfang bis Mitte September.

Herkunft:

Die Sorte wurde von einem Herrn Favre, Präsident der Gartenbauabteilung, der Landwirtschaftsgesellschafft von Chalon- sur-Saone (Frankreich) aus einem Kern von Hardenponts Butterbirne gezogen. Die Aussaat erfolgte 1850, erste Früchte gab es 1857, 1860 wurde die Sorte in Dijon prämiert und ab 1863 von der Baumschule Perrier in Sennecey-le-Grand verbreitet. Der molekulargenetische Fingerprint bestätigt Hardenponts Butterbirne als Muttersorte.

Verbreitung:

Hat sich wahrscheinlich hauptsächlich unter Liebhabern verbreitet, in Deutschlands Obstsorten wird sie sehr empfohlen, unklar ist ob sie auch im Erwerbsanbau war. Im Streuobst taucht die Sorte eher nicht auf. Heute findet sie sich fast nur in Sammlungen.

Frucht:

Mittelgroß, flachkugelig bis leicht kreiselförmig. Im Querschnitt oft leicht kantig, manchmal auch oval. Stielgrube flach, weit, Stiel meist mit typischen Fleischknopf in Frucht übergehend, 25-30 mm lang, 2,5-3 mm dick leicht gebogen. Kelchgrube mitteltief bis tief, typisch weit, mit schwachen Falten. Kelch offen, Kelchblätter nach außen umgeschlagen, lange grün bleibend. Die Frucht steht. Grundfarbe hellt hellgelb auf, Deckfarbe wenn vorhanden ein schwaches orangerot. Achse geschlossen, Kammern klein ohne Nase, viele Kerne nicht gut ausgebildet, Kerne in der Breite etwas variabel 8,5 x 5-6. Fleisch schmelzend saftig, süß, von guten Standorten fein gewürzt.

Baum:

Wuchs mittelstark bis stark, diploid, wenig empfindlich. Blüte mittelfrüh bis mittelspät, 7 Einzelblüten pro Blütenstand. Blatt: Mittelgroß, elliptisch, Basis spitz oder gerade, Blattrand schwach gesägt, Relief gewellt. Kaum anfällig für Blatt, Trieb und Fruchtschorf. Wenig für Birnengitterrost.

Verwechsler:

Hochfeine Butterbirne: Ist etwas höher gebaut, die Kerne sind länger 9:4, Reifezeit Oktober.

Anbaueignung:

Als wenig empfindliche und dabei recht schmackhafte Sorte breit Anbaufähig, auch für Streuobstwiesen.

» Link zum Orginal