Kleiner Herrenapfel

Verfasst von Jens Meyer im November 2014. Soweit nicht anders angegeben, liegt das Urheberrecht für alle Sorten­fotos beim Autor.

Gefährdungs­grad:

stark gefährdet

Synonyme:

Drüfken, Drüwken, Träubchen­apfel, Kluster­apfel, Druwappel, Druvappel, Trau­bapfel

Reife­zeit:

Ende September bis November

Herkunft:

Unbekannt, wahr­scheinlich eine deutsche Sorte, die bereits 1788 von Hirschfeld und wenig später von Diel erwähnt und beschrieben wurde. Im Norden hieß sie meist Drüwken oder Trauben­apfel, in Süd­deutschland Herren- oder Kluster­apfel. Die weite Verbreitung schon zur damaligen Zeit lässt auf ein hohes Alter der Sorte schließen.

Verbreitung:

Einstmals wohl weit verbreitet, heute nur noch selten, kommt in West­mecklenburg noch gelegent­lich in sehr alten Bäumen vor. War in Mecklenburg früher eine der Haupt­sorten und wurde von Fritz Reuter als Druwappel verewigt. Lesser vermutet, dass es sich um eine Sorte der slawischen Bevölkerung handelt, da die Verbreitungs­grenze in Schleswig-Holstein um 1890 ziemlich genau mit dem Limes Saxoniae zusammenfiel. Er gibt an, dass die Sorte Richtung Osten immer häufiger wird, in einigen Dörfern um Ratzeburg sollen 40-50 Bäume der Sorte gestanden haben.

Frucht:

Klein­früchtig, flach­kugelig bis kugelig, meist in Büscheln hängend. Deck­farbe, wenn vorhanden, streifig, auch verwaschen bis kräftig rot, Lentizellen auffallend rot umhöft. Kelch halboffen bis offen, Kelch­blätter hoch­stehend und meist umgeschlagen. Fleisch fest und saftig, für heutige Verhältnisse kein Tafel­apfel. Auffallend ist, dass in manchen Jahren sehr viele Zwillings­früchte vorkommen.

Baum:

Wird sehr alt, ist aber eher klein­kronig und maximal mittel­stark wüchsig.

Anbau­eignung:

Für Streuobst geeignet. Ist bei Kindern wegen der Größe und der Zwillings­früchte sehr beliebt.

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