gefährdet
ja
Grand Richard, Großer Richard, Körchower Grand Richard
September - Dezember
Erstmals erwähnt wird die Sorte von Heinrich Behrens (1855) in seinem Katalog der Travemünder Baumschule als Grand Richard, er gibt an das die Sorte aus Mecklenburg stammt, hier wird sie auch heute noch vielfach so genannt. Der heutige Name stammt wahrscheinlich von Flotow (1856). Kliefoth (1857) gibt an, dass sein Vater um 1800 bereits Früchte davon bekommen hatte, die Sorte aber nicht wiederfinden konnte, erst als er eine Pfarrerstelle in Körchow bei Witttenburg (Mecklenburg) antrat, begegnete er der Sorte 1814 wieder und veredelte die Sorte, sie verbreitete sich schnell im Wittenburger, Hagenower und Ludwigsluster Raum. Kliefoth streitet in seinem Artikel energisch für den Namen Körchower Grand Richard und meint, dass in Mecklenburg Niemand der Sorte Ihren Namen nehmen könne. Er hatte recht auch heute über 160 Jahre später heißt die Sorte in Mecklenburg immer noch Grand Richard!
Lauche bemerkt (1882), dass die Sorte 1882 in Mecklenburg allgemein sei, ansonsten aber noch wenig verbreitet. Auf seien Empfehlung hin, wurde sie 1874 in Trier in die Liste der 50 allgemein zu empfehlenden Apfelsorten, des Deutschen Pomologenvereins aufgenommen. Heute ist die Sorte in Mecklenburg noch regelmäßig in Altbäumen zu finden, ansonsten kommt sie vereinzelt vor. In Baumschulen ist die Sorte noch erhältlich.
Die Mittelgroße, hochkegel- leicht glockenförmige Frucht ist im Querschnitt schwach kantig, Stielseits mit einem typischen grobschuppigen Rostklecks. Die Anfangs weißlich grüne Grundfarbe hellt typisch ungleichmäßig auf es ergeben sich oft viele weißliche Flecken. Die Früchte sind am Baum schwach weißlich bereift. Eine leichte hauchartige Deckfarbe kann auftreten ist aber selten. Das weiße Fleisch ist mittelsaftig und feinaromatisch, mit einem ganz eigenen vorzüglichen Geschmack. Kerne 8:4 Kastanienbraun, stark zugespitzt.
Er wächst Mittelstark und bildet Hochkugelige Kronen
Golden Delicious hat eine dünnen langen Stiel und hat nicht die weißlichen Flecken.
Leider ist die Sorte stark Schorfanfällig und sollte nur in Windoffenen Lagen angepflanzt werden. Laut Müller, Bißmann sollte die Sorte nur in der Norddeutschen Tiefebene am besten in Küstennähe angebaut werden und benötigt immer feuchten Boden. Demnach soll sich in Süddeutschland der Geschmack nicht so gut entwickeln. Die Früchte hängen nicht besonders fest am Baum, ein Sturm Anfang bis Mitte September und 2/3 der Ernte liegt unten. Der Ertrag setzt spät ein und ist nie hoch, wer ihn pflanzt wird aber mit dem ausgezeichneten Geschmack belohnt.